Projekte

Abgeschlossene Projekte

Gestaltung und Wirkungen schulpraktischer Studienphasen
Laufzeit: 01.01.2019 bis 30.09.2023

Das Projekt untersucht aus verschiedenen Perspektiven in diversen Teilprojekten die hochschuldidaktische Gestaltung schulpraktischer Studienphasen, ihre Voraussetzungen und Wirkungen. Dabei geht es u.a. um konzeptionelle Fragestellungen auf Makro- und Mesoebene,
um die Rolle verschiedener Akteure, um die konzeptionelle Einbindung forschenden Lernens, um die Möglichkeiten digitaler und multimedialer Unterstützung sowie um die erreichten Wirkungen im Hinblick auf die Reflexionsfähigkeit, Berufswahlsicherheit, pädagogisch-didaktisches Wissen und Einstellungen.

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Produktives Lernen in Schule und Betrieb
Laufzeit: 15.11.2021 bis 31.12.2022

Im Abschlussbericht zum Projekt "Schulische und unterrichtliche Determinanten von Schulerfolg und Schabbruch an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt" (kurz SEASA I genannt) wurden u.a. erste Befunde zum Programm "Produktives Lernen in Schule und Betrieb" (PL) dargelegt. Diese deuten auf eine insgesamt positive Bewertung des Programmes bezüglich seiner Vermeidung von schulischem Dropout hin, stellen jedoch keine zielgerichtete und umfassende Evaluation des Programms dar. Besonders im Hinblick auf die momentan noch nicht absehbaren langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung der Dropoutquoten in Sachsen-Anhalt sollte eine unabhängige, evidenzbasierte Evaluation und wissenschaftliche Bewertung des PL-Programmes vorgenommen werden. Auf dieser Basis können Handlungsempfehlungen für einen Transfer des Modellprojektes in den schulischen Regelbetrieb ausgesprochen werden.

Ziel des Anschlussprojektes (Laufzeit 15.11.2021 - 31.12.2022) war eine Evaluation der Wirksamkeit des Programms "Produktives Lernen in Schule und Betrieb" in Sachsen-Anhalt bezüglich der Vermeidung eines schulischen Dropouts ohne Schulabschluss. Hierbei wurden bereits identifizierte Schulerfolgsfaktoren der ersten Förderungsperiode sowie weitere Erfolgsbedingungen (u. a. erzielte Bildungsabschlüsse, Bildungsbiografien der Schüler*innen) berücksichtigt und eine Bedarfsermittlung an den Schulen vorgenommen. Einen besonderen Stellenwert haben die Auswirkungen und Veränderungen durch die Corona-Pandemie eingenommen. Entsprechend lag der Schwerpunkt auf den 24 PL-Standortschulen, an denen das Programm zum Zeitpunkt der Befragung im März 2022 umgesetzt wurde.

Der Bericht wurde am 7.12.2022 an das Ministerium übergeben. Die Pressemitteilung finden Sie hier: https://mb.sachsen-anhalt.de/fileadmin/tsa_rssinclude/bildungsministerium_07_12_2022_pressemitteilung_das-produktive-lernen-in-schule-und-betrieb-pl-ebnet-rund-80-der-schuelerinnen-und-schueler-den-weg-zum-ersten-anerkannten-schulabschluss.pdf

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Projekt finden Sie im beigefügten Dokument ("Projektanhang"). Bei Fragen wenden Sie sich an Prof. Dr. Raphaela Porsch (raphaela.porsch@ovgu.de).

Weitere Informationen zum SEASA-Projekt (Phase 1 und 2) finden Sie hier: https://www.wirtschaftsdidaktik.ovgu.de/Forschung/SEASA_Projekt-p-1014.html

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Entwicklung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik als (erziehungs)wissenschaftliche Disziplin
Laufzeit: 01.01.2018 bis 30.09.2022

Jede wissenschaftliche Disziplin durchläuft einen Entwicklungsprozess von den Anfängen als (akademische) Idee hin zur Wahrnehmung als etablierte Erkenntnisinstanz. Reinisch stellt in einer Analyse der Berufs- und Wirtschaftspädagogik (BWP) fest, dass diese "vor Jahrzehnten den Status einer ‚etablierten Wissenschaft‘ [Clark, 1972] […] erreicht hat […] [und als] ‚normale‘ Wissenschaft [Kuhn, 1962] betrieben" (2009) werde. Diesbezüglich resümiert er, dass "es auch zur ‚normalen‘ Wissenschaft [gehöre], dass sich die Angehörigen der […] Disziplin immer wieder selbst ihrer Grundlagen vergewissern" (ebd.) und formuliert diesbezüglich einen erheblichen Forschungsbedarf (ebd.; Reinisch, 2010).
Das historiographische und wissenschaftssoziologische Forschungsprojekt "netzwerk-bwp" ist ein Forschungsprojekt, in dem die Entstehung, (innere) Differenzierung und (paradigmatischen) Entwicklung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik als wissenschaftliche Disziplin resp. Kommunikationsgemeinschaft von Wissenschaftler*innen (Stichweh, 2013) im Zentrum stehen (u. a. Götzl, Geiser & Jahn, 2018). Dabei werden sowohl quantitative (u. a. netzwerkanalytische und computerlinguistische) Verfahren als auch qualitative (z. B. biographische und diskursanalytische) Zugänge genutzt. Zum anderen wird ein Netzwerk der Qualifikations- und Arbeitsbeziehungen der Professor*innen der BWP (1906 - 2017), das auf dem aktuellen kollektivbiographischen Datenkorpus der Professor*innen der BWP basiert, vorgestellt.
Die forschungsmethodische Grundlage des Netzwerks bildet eine kollektivbiographisch-quantitative Datenerhebung (Schröder, 2011) der Professor*innen der BWP, u. a. auf der Grundlage einer systematischen Auswertung von Zeitschriften (z. B. DBF resp. ZBW und bwp@), Festschriften, Qualifikationsarbeiten und Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender (De Gruyter Online, 2019). Die Datenaufbereitung des (kollektiv-)biographischen Datenkorpus wird ausgehend von einer SQL-Datenbank mittels Gephi und geeigneter Addons (Event Graph Layout, Spekkink, 2016) visualisiert.

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Schulische und unterrichtliche Determinanten von Schulerfolg und Schulabbruch an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt (SEASA)
Laufzeit: 01.06.2020 bis 14.11.2021

Das Projekt SEASA soll Erkenntnisse über die Ursachen der hohen Anzahl von Sekundar- und Gemeinschaftsschüler*innen ohne Hauptschulabschluss in Sachsen-Anhalt gewinnen und sich auf schulische und unterrichtliche Merkmale sowie auf die Prävention und den Umgang mit Schulabsentismus beziehen. Ziel es, Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte, Schulen und Schulleitungen sowie bildungspolitische Einrichtungen abzuleiten, die speziell Lehrkräfte und Schulleitungen bzw. Schulen adressieren. Die Studie wird als eine Mixed-Methods-Studie angelegt. Dazu soll in einer 1. Phase eine quantitative Erhebung mittels Online-Befragungen an allen öffentlichen Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt erfolgen. In einer 2. Phase sollen auf Grundlage der Ergebnisse der ersten Phase und in Bezug auf relevante Strukturmerkmale erfolgreiche und weniger erfolgreiche Schulen ausgewählt werden und an diesen problemzentrierte Interviews mit Vertreter*innen der Schulleitungen durchgeführt sowie Dokumentenanalysen von Schulprogrammen, Schulhomepages usw. vorgenommen werden.

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Einstellungen zu Inklusion von Lehrkräften in der Beruflichen Bildung
Laufzeit: 01.02.2019 bis 30.09.2021

Mit dem Stichwort ‚Inklusion‘ wird das Recht bzw. die Forderung verbunden, allen Menschen Zugangsmöglichkeiten zu qualitativ hochwertiger Bildung sowie Berufsbildung einzuräumen (vgl. DUK, 2014; VN-BRK, 2008). Ziel dieser Leitidee ist u. a., das gemeinsame Lernen in heterogenen Lerngruppen so zu verändern, dass es den Bedürfnissen aller Schüler/innen bestmöglich gerecht wird und eine Teilnahme an Arbeit und Beschäftigung sowie an der Gesellschaft ermöglicht (vgl. KMK, 2011; BUCHMANN, 2016). Dabei wird den Lehrkräften an allgemeinbildenden ebenso wie an berufsbildenden Schulen, welche in diesem Beitrag im Vordergrund stehen, eine besondere Bedeutung zugeschrieben (vgl. BUCHMANN & BYLINSKI, 2013; BUCHMANN, 2016).
In der aktuellen Forschung werden insbesondere Einstellungen von Lehrkräften zu Inklusion in den Blick genommen. Diese beeinflussen nicht nur deren pädagogisches und inklusionsbezogenes Handeln, sondern auch den Erfolg (inklusiven) Unterrichts sowie die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler (vgl. SEIFRIED, 2015, S. 41; RUBERG & PROSCH, 2017; MIESERA & GEBHARDT, 2018). Allerdings mangelt es noch an Studien zu den inklusionsbezogenen Einstellungen von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen (DRIEBE et al., 2018, S. 398). Zudem sind die auf die Einstellungen von Lehrern*innen Einfluss nehmenden Faktoren bislang nur unzureichend erforscht (LOREMAN, FORLIN & SHARMA, 2007).
Im Projekt wird eine Studie zu inklusionsbezogenen Einstellungen von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen, die in Klassen der beruflichen Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung unterrichten, durchgeführt. Diese fragt danach, welche Faktoren die Einstellungen zu Inklusion von Lehrkräften beeinflussen. Neben dem Bundesland und den unterrichteten Bildungsgängen werden Inklusionsverständnis, qualifikatorische und soziodemografische Daten, Selbstwirksamkeit und Lehr-Lern-Verständnis als potenziell einstellungsbeeinflussende Variablen erhoben. Die Datenerhebung erfolgt im Frühjahr 2019 in Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt (genehmigt) sowie in NRW und Thüringen (in Beantragung). Der angestrebte Stichprobenumfang beträgt N>300. Die Erhebung erfolgt über das Instrumentarium (EFI-L) von Stefanie SEIFRIED (2015), die inklusionsbezogene Einstellungen von Lehrkräften im allgemeinbildenden Bereich analysierte. Dieses wurde von DRIEBE et al. (2018) für den berufsbildenden Bereich adaptiert und erprobt. Die Überprüfung der Skala EFI-L brachte auf Item- und Konstruktebene für die Zielgruppe zufriedenstellende Ergebnisse hervor, sodass das eingesetzte Instrument inhaltlich bestätigt werden konnte.

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Transformationen der Beruflichen Bildung durch demographische Veränderungen
Laufzeit: 01.03.2014 bis 28.02.2019

Der demographische Wandel verändert u.a. die Marktverhältnisse auf dem Ausbildungsmarkt. Während in den vergangenen Jahren eher die Versorgung von jugendlichen Schulabgänger*innen das berufspädagogische und berufsbildungspolitische Denken und Handeln dominierte, führen die demographischen Transformationen insb. in den neunen Ländern zu einer Situation, in der gerade KMU zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Bewerber*innen zu finden und zu binden. Diese Situation führt möglicherweise zu Veränderungen in den betrieblichen Handlungsstrategien in Bezug auf die Fachkräftesicherung. Einerseits verstärken Betriebe ihre Anstrengungen bei Marketing und Selektion und öffnen sich für "neue" Zielgruppen (z.B. Benachteiligte oder Studienabbrecher*innen). Andererseits müssen Betriebe aber auch die Ausbildungsprozesse vor dem Hintergrund steigender Vertragslösungen reflektieren und zwar insb. wenn sie sich zugleich neuen Zielgruppen öffnen, die wiederum sehr differenzierte und erhöhte Anforderungen an betriebliche Bildungsprozesse und die Professionalität des Bildungspersonals stellen.
Die Teilprojekte in diesem Kontext befassen sich mit:
- Veränderungen betrieblicher Ausbildungsstrategien
- Ausbildungsabbrüchen
- Integration von Studienabbrecher*innen in die Berufliche Bildung
- Berufsorientierung und Matching am Ausbildungsmarkt

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BESUB - Beobachtungsstudien zum Einsatz von Sozialformen und Unterrichtsphasen im kaufmännischen Unterricht an Berufsbildenden Schulen
Laufzeit: 01.11.2013 bis 28.10.2018

Die wirtschaftsdidaktischen Diskurse über Handlungs- und Situationsorientierung hatten erhebliche Wirkungen auf die methodische Ausgestaltung des Unterricht an Berufsbildenden und allgemeinbildenden Schulen erwarten lassen. Die wenigen (domänenspezifischen) Untersuchungen der prozessorientierten Unterrichtsforschung gaben jedoch Anlass zu Skepsis und auch auf der Basis unserer ersten Erhebungen im Rahmen des BESUB-Projektes (Beobachtungsstudien zum Einsatz von Sozialformen und Unterrichtsphasen im kaufmännischen Unterricht an Berufsbildenden Schulen) muss man konstatieren, dass in der Unterrichtsrealität keine grundlegenden Veränderung im Hinblick auf die methodische Gestaltung nachgewiesen werden kann.

In den Beobachtungsstudien BESUB I und II (vgl. Götzl et al. 2013; Jahn/Götzl 2014a; 2014b; 2014c) wurden endogene Merkmale des Angebots Unterricht (echte Lernzeit, Sozialformeneinsatz, Unter­richtsphaseneinsatz) erhoben und über diese Merkmale mittels Clusteranalysen Unterrichtstypen identifiziert und entsprechende Unterrichtsmuster rekonstruiert. Diese wurden in Beziehung zu exoge­nen Merkmalen (z. B. Lehrermerkmale, Unterrichtsinhalte) gebracht, die die Auftretens-wahr­scheinlichkeit der Typen beeinflussen. Im Rahmen der dritten quantitativ angelegten Beobach­tungsstudie (N=324 Unterrichtstunden) wurde das methodische Design weiterentwickelt. Insbe­sondere das bestehende Phasenschemata wurde in Anlehnung an Hage et al. (1985) ausdifferenziert, um zusätzliche Informationen zur Funktionalität einzelner Phasen zu erhalten. Zudem erfolgte eine Verfeinerung der Typisierung von Unterrichtsstunden entlang von Sozialformen sowie die Erhebung zusammenhängender Unterrichtsreihen.
Die Befunde zeigen, dass methodische Variation als Merkmal guten Unterrichts zwar vorkommt, allerdings dominiert eine lehrerzentrierte Vorgehensweise, primär im Modus eines fragend-ent­wickelnden Unterrichts. Ob die identifizierbare Variation als angemessen bezeichnet werden kann, ist differenziert und noch nicht abschließend zu beantworten.

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Letzte Änderung: 04.04.2023 - Ansprechpartner: